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Bezahlen Sie einfach mit Ihren guten Daten!

Die Empörung über die Datenpanne bzw. den Datenklau im Zusammenhang mit dem Sammeln von vielen Millionen Facebook-Nutzerdaten durch die Firma Cambridge Analytica ist groß.

Doch sie ist auch ein wenig scheinheilig und naiv.

Denn es war eigentlich keine Datenpanne.

Es gehört von Anfang an zum Geschäftsmodell von Facebook, Daten über die Facebook-User zu sammeln, zu analysieren und dann an externe Firmen und Organisationen zu verkaufen. Damit macht Facebook seinen Umsatz (und Gewinn).

Neu und erschreckend ist allerdings (zumindest für mich) wie systematisch und effektiv die Firma Cambridge Analytica diese Daten gesammelt und genutzt hat, um damit die Präsidentschaftswahl in den USA zu Gunsten von Donald Trump beeinflussen (Einige behaupten: Nach US-Gesetzen sogar rechtswiedrig zu manipulieren.). Doch die US Wahl ist nicht die einzige Wahl, die von Cambridge Analytica anscheinend beeinflusst wurde.

Doch zurück zu Facebook & Co.

TANSTAAFL - There ain't no such thing as a free lunch

Der Zweck einer Firma ist üblicherweise Geld dadurch zu verdienen, dass man eine Dienstleistung oder ein Produkt an Kunden verkauft oder vermietet. Eine Firma kann nicht dauerhaft davon Leben, ihre Dienstleistungen und Produkte zu verschenken.

Eine "kostenlose" Dienstleistung gibt es daher nicht.

Oder anders herum betrachtet: Wenn man eine scheinbar kostenlose Dienstleistung (Google, Facebook, etc.) nutzt, ist man nicht Kunde sondern nur Nutzer, und die eigentliche Dienstleistung besteht in Werbung und darin, die Daten der Nutzer an Werbetreibende und andere (die eigentlichen Kunden) gewinnbringend zu verkaufen.

Oder noch anders herum betrachtet: Die Nutzer von Facebook & Co. bezahlen für die Nutzung nicht mit Geld, sondern mit ihren Daten.

Wenn man das schon mal in der Vergangenheit ansprach, kam dann als Antwort meist "Die können meine Daten haben, schadet mir nicht. Was wollen die schon mit meinen Daten machen, so wichtig sind die doch nicht.".

Was Facebook, Cambridge Analytica, & Co. mit den Daten machen können (weil sie es gemacht haben) kommt jetzt so langsam immer mehr an die Öffentlichkeit.

Hoffentlich führt das nun dazu, dass es jetzt nicht nur einen Sturm im Wasserglas gibt, und Facebook ein paar Placebo-Maßnahmen ergreift um die Öffentlichkeit einzulullen, sondern dass es der Anfang eines langfristigen Umdenkens über den allzu sorglosen Umgang mit den eigenen (und fremden) Daten ist.




Geschrieben von af in am: Donnerstag, 22. März 2018
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