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BMW als Presseverhinderer?

Die Anfrage war eigentlich recht einfach: Ich wollte wissen, welche Vorgaben und Bestimmungen der BMW AG es für die Verwendung von Logos und Bildmaterial gibt. Heraus kam eine kafkaeske Odyssee, bei der ich von Ansprechpartner zu Ansprechpartner weitergeleitet wurde, ohne das Ziel zu erreichen. Ganz so wie man es bei einem Presseverhinderer erwarten würde.

Als erster Schritt wird auf die Website geschaut in der Hoffnung dass es dort einen Link "Presse" oder "Marketing" gibt. Leider scheint die Website www.bmw.de nur auf potentielle Autokäufer fokussiert. Für mein Anliegen daher völlig ungeeignet und nicht hilfreich. Aber es gibt ja auch noch die www.bmwgroup.com, vielleicht habe ich da mehr Glück. Aber auch dort Fehlanzeige. Denn ich will weder Investieren, noch bei BMW Karriere machen. Also bleibt nur telefonieren, wenn ich eine schnelle Antwort will. Also bei BMW in München anrufen ...

... und sich wundern.

Gut, bei einem Konzern kann man von einem gewissen "Wasserkopf" in der Verwaltung/Zentrale ausgehen. Das heisst, man wird sich ein wenig durchfragen müssen. Damit hatte ich gerechnet.

Nicht gerechnet hatte ich damit, knapp ein dutzend mal von Ansprechpartner zu Ansprechpartner weitergeleitet zu werden.

Und jeder neue Ansprechpartner erklärt sich dabei für "nicht zuständig" und leitet an einen anderen, eben so wenig zuständigen, Ansprechpartner weiter.

Zu guter letzt gab man dann doch noch eine Email-Adresse der aber nun wirklich zuständigen Stelle heraus. Und dort antwortete dann per Email eine externe, offensichtlich für BMW tätige, Presse und Consulting Agentur, dass jene ja nun völlig falsch wären, und ich solle mich doch an den richtigen BMW Ansprechpartner wenden (ohne mir aber konkret einen zu nennen).

Ich fühlte mich wie in einem Kafka-Roman.

Solch ein gehäuft auftretendes kafkaeskes Verhalten von über die Konzernstruktur uninformierten oder unwilligen Mitarbeitern war ich bisher nur von ganz früher, von einem damaligen Monopolkonzern, gewohnt. Ich dachte aber nicht, dass diese Ineffizienz auch heute noch auftritt.

Im Nachhinein besonders wundern muss ich mich über die unterschwelligen Reaktionen die erfolgten, sobald ich mein Anliegen jeweils schilderte: Sie reichten von Erschrecken über Angst bis hin zu Empörung.

So als wenn die Ansprechpartner bei BMW große Angst davor hatten, Fehler zu machen, und versuchten, diese "heisse Kartoffel" schnellstens wieder loszuwerden. Stehen vielleicht bei BMW in kürze Umstrukturierungen an oder sind diese bereits im Gange? Das könnte diese Angst erklären.

Trotz dieser interessanten Beobachtungen habe ich bis heute leider immer noch keine Antwort auf meine einfache Frage. Hat jemand vielleicht eine Idee, wen man noch ansprechen könnte?



Geschrieben von af in am: Mittwoch, 23. Januar 2008
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Kommentare
  • Thomas Mittwoch, 23. Januar 2008, 09:17 Uhr
    Ich finde, auch für Autokäufer ist die BMW-Weibseite total überfrachtet und unübersichtlich. Man weiss auch nie ob man gerade bei BMW oder bei einem Händler ist. Sieht alles irgendwie gleich unübersichtlich aus.


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