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Die WAZ sollte vielleicht nicht jeden Pförtner aufs Podium lassen

... so schreibt Jörg heute im Schockwellenreiter.

Worum geht es? Laut blog.handelsblatt.de sagte Stephan Holthoff-Pförtner gestern auf einem Podium des Medienforum NRW:
"Blogger verdienen nach meiner Ansicht nicht den Schutz des Artikel 5."
(...)
"Diese Blogger und die schnellen Fotos, das ist wie Wikipedia, da tut sich so viel, das ist keine Alternative zu ernsthaftem Journalismus."


Gut, über den zweiten Satz kann man streiten. Denn dafür müsste man erst mal wissen, was Herr Holthoff-Pförtner unter "ernsthaftem Journalismus" versteht. Denn auf dem Podium trat er als Vertreter und Mit-Inhaber eines Verlages auf. Und er zählt zu einer der Eigentümerfamilien der WAZ-Gruppe (Westdeutsche Allgemeine Zeitung). Da kann man sich nicht so sicher sein, was er darunter versteht.

Aber sein erster Satz ist völlig indiskutabel, denn:
Jeder hat das Recht, seine Meinung in Wort, Schrift und Bild frei zu äußern und zu verbreiten und sich aus allgemein zugänglichen Quellen ungehindert zu unterrichten. Die Pressefreiheit und die Freiheit der Berichterstattung durch Rundfunk und Film werden gewährleistet. Eine Zensur findet nicht statt. (Artikel 5, Grundgesetz)


Will er Bloggern den Mund verbieten und ihnen das Recht auf Meinungsäußserung absprechen, und ist damit gegen das Grundgesetz?

Das wäre ja so abstrus, das kann ich mir von einem nüchternen und vernünftigen Menschen nicht vorstellen. Aber was wollte Herr Holthoff-Pförtner dann sagen? Von Seiten der WAZ ist dazu bisher noch keine öffentliche Stellungnahme bekannt.

Ach ja, pikant gewürzt wird das ganze dadurch, dass die WAZ mit West Eins und Westropolis ja gerade auch auf Blogs und Blogger setzt. Was Katharina Borchert (unter deren Leitung West Eins entsteht) wohl darüber denkt?

Ach ja, und Jörg, bitte: No jokes with names!


Geschrieben von af in am: Mittwoch, 20. Juni 2007
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Kommentare
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