Birmingham ...
Heute flatterte mir über das britische Generalkonsulat ein Angebot der Wirtschaftsförderung der britischen Regierung (und der regionalen Wirtschaftsförderung West-Midlands) auf den Schreibtisch.
Die Aktion heisst "
Bridge to Growth" und man möchte damit erreichen, dass sich Unternehmen (KMU/Mittelstand aus Deutschland) in den West-Midlands/UK, das ist die Gegend um Birmingham herum, mit einer Zweigstelle niederlassen um in den englischen Markt einzutreten.
Die Aktion besteht aus Expertenseminaren, einer Unternehmerreise sowie einem Start-Up-Paket, das sich durchaus sehen lassen kann, u.a.:
- Kostenlose Gründung einer Ltd.
- Kostenlose Steuer- und Finanzberatung
- Kostenlose Büroräume
- Kostenlose Rechtsberatung
- Kostenlose Marktinformationen
Ich kann mir vorstellen, dass das für viele Unternehmer interessant sein könnte.
... und Castrop-Rauxel
Als ich in dem Prospekt "kostenlose Büroräume" las, musste ich daran denken, wie ich vor Jahren mal zur lokalen Wirtschaftsförderung in Castrop-Rauxel ging, als ich mich mit einem neuen Unternehmen hier wieder ansiedeln wollte, und dann kalt abserviert wurde.
Es war damals allgemein bekannt, dass das Technologiezentrum am Europaplatz seit längerer Zeit zu über einem Drittel Leer stand. Also fragte ich damals nach, ob ich nicht für eine Start-Up Phase dort verbilligte Büroräume bekommen könnte. Das Gebäude würde nicht mehr so leerstehen und nach der Startup-Phase würde ich "normale" Mieten zahlen. Und durch mein erwartetes Wachstum vermutlich noch mehr Räume hinzu nehmen. Für den Vermieter (eine Gesellschaft der Stadt Castrop-Rauxel) also praktisch kein Umsatzausfall.
Erste Gespräche verliefen positiv, es hiess man müsse nur noch formal die Zustimmung des Bürgermeisters (weil der im Aufsichtsrat oder einem ähnlichem Gremium der Betreibergesellschaft wäre) einholen, doch dann hielt man mich über Wochen nur noch hin (so schien es) und auch der mir versprochene Rückruf des Leiters der Wirtschaftsförderung erfolgt nicht. Irgendwann später, nach einigen Wochen, erklärte mir eine Dame der Wirtschaftsförderung (die allerdings inzwischen "
Service Center Wirtschaft" heisst) der Stadt Castrop-Rauxel, daß mein Ansinnen ja quasi unverschämt und völlig unmöglich sei. Ausserdem hätte man inzwischen durch zahlende Mieter fast Vollbelegung, da wären Vergünstigungen sowieso nicht möglich.
Tja, kurz danach erfuhr ich aus der Tagespresse, dass die Wirtschaftsförderung Castrop-Rauxel selber in das Gebäude eingezogen sei, und fast alle leerstehenden Büros selber nutzte.
Von einer Abteilung der Stadt Castrop Rauxel, die Miete an eine Tochterfirma der Stadt Castrop-Rauxel zahlt, als "zahlenden Mieter" zu sprechen, ist für mich etwas weltfremd. Zumal das Geld dabei ja nur "im Kreis" fliesst, und dadurch nicht wirklich mehr Geld ins Stadtsäckel kommt.
Ich habe dann die Prioritäten der Wirtschaftsförderung der Stadt Castrop-Rauxel akzeptiert, und sie auch nicht mehr wieder in Anspruch genommen.
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Geschrieben von af in am: Montag, 11. August 2008
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Tags: Bridge to growth, Castrop-Rauxel, Wirtschaftsagentur, Wirtschaftsförderung
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