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HotSpotRuhr: Ein lohnendes Geschäftsmodell?

Gestern hatte ich ja schon über den angedachten HotSpotRuhr berichtet, bei dem das Ruhrgebiet der größte WLAN-Hot-Spot Europas werden soll.

Heute lese ich bei Heise:
Auch der FON-Geschäftsführer Robert Lang bezifferte auf einer Pressekonferenz, die heute in Essen stattfand, den Bedarf für eine flächendeckende Versorgung des rund 4400 Quadratkilometer umfassenden Ruhrgebiets auf rund 20.000 WLAN-Router.


Das muss man sich mal auf der Zunge zergehen lassen. Bei einem vermutetem Bedarf von 20.000 Routern für die Region werden von FON 1.000 verschenkt. Also 5%.

Und wie sollen die anderen notwendigen 19.000 Router zusammenkommen? Dazu ein weiteres Zitat aus o.g. Artikel:
Zugleich betonen die Initiatoren von Hot Spot Ruhr, weitere Zugangsprovider sowie die Kommunen für ihr Projekt gewinnen zu wollen.


Im Klartext lese ich daraus: Man will Kommunen und andere potentielle Zugangsprovider (also Leute, die ihren DSL Anschluss / Zugang zur Verfügung stellen) dazu bewegen, möglichst viele der weiteren 19.000 FON-Router zu kaufen (denn es werden ja nur 1000 verschenkt).

Wenn wir mal von rein hypothetischen (bei solch einem Low-Cost Massenprodukt) 15 Euro Herstellungskosten eines Routers ausgehen, und einen durchschnittlichem Verkaufspreis von 30 Euro veranschlagen, bräuchten von den noch benötigten 19.000 Routern nur 1.000 gekauft werden, und schon wäre die ganze Aktion für FON kostendeckend.

FON bekäme also einen fast flächendeckenden Netzausbau im Ruhrgebiet zum quasi Nulltarif (oder verdient sogar noch daran), und bekäme ja auch noch weiterhin PR- und Marketing Hilfe durch die das Projekt pushenden Ruhrgebietsverbände. Der Zustrom von (zahlenden) Nutzern im Ruhrgebiet wäre also auch gesichert.

Wäre ich FON-Geschäftsführer, hätte ich auch sofort "Ja" gesagt. Denn das sieht nach einem einträglichem Geschäft ohne Risiko aus.

Mich würden jetzt ja mal die Gesichter der Verantwortlichen verschiedener Netzbetreiber interessieren. Wer weiss, vielleicht gibt es ja von anderen Anbietern demnächst als Alternative echten kostenlosen WLAN oder WiMAX oder UMTS Zugang im Ruhrgebiet, der nicht unter dem Deckmantel einer vermeintlich menschenfreundlichen Community daherkommt.


Geschrieben von af in am: Montag, 17. September 2007
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