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Der bessere Agentur Anbieter: Full-Service oder Spezialist?

In meinem Berufsleben hatte ich hin und wieder mit Konzernkunden zu tun, die grundsätzlich nur mit großen Full-Service Werbe- und Marketingagenturen zusammengearbeitet haben.

Dabei hatte ich oft das schleichende Gefühl, der Kunde hat für die erhaltene Leistung zu viel gezahlt. Nun kann man zwar den pekuniären Wert einer guten Idee sehr schlecht bewerten, aber wenn für gewisse Routinetätigkeiten, die in der Agentur tatsächlich von (fast) unbezahlten Praktikanten mehr schlecht als recht erledigt werden, horrende Summen berechnet werden, halte ich das für überteuert.

Wenn aber schon die größeren Agenturen deutliche Schwächen haben, wie sieht es dann mit den kleineren aus? Viele Agenturen behaupten ja immer noch, sie könnten alles gleich gut. Hier ein Beispiel solch einer Aussage (von einer lokal ansässigen Agentur, redtree):
Alle Welt spricht von Spezialisierung. Wir nicht. Wir sind eine Fullservice-Agentur - und werden es auch bleiben. Die Erfahrung und Kompetenzen unseres Teams machen es möglich: Unsere Tätigkeitsbereiche und Kompetenzen gehen weit hinaus über die einer klassischen Werbeagentur.


Ein anderer Ansatz, den ich auf der Website eines Kunden (Agenturscouts) fand:
Die Zeiten, in denen eine "Full Service Agentur" der universelle Partner für alle kommunikativen Anforderungen war, sind für die meisten Unternehmen vorbei. Längst haben Effizienzanforderungen und technologische Entwicklungen in fast jeder Teildisziplin der Marketingkommunikation zu einem Spezialisierungsgrad geführt, dem kaum noch eine Agentur - aus eigenen Ressourcen heraus - zeitgemäß entsprechen kann.


Klingt wie ein Widerspruch. Oder werden hier Äpfel mit Birnen verglichen, und der Tellerrand, was man unter "Full Service Agentur" versteht, ist einfach nur unterschiedlich hoch?

Dennoch, ich mache keinen Hehl daraus: Der zweite Ansatz gefällt mir besser, weil ich ihn für ehrlicher und realistischer halte, denn ich glaube, niemand kann in allen Bereichen exzellent sein.

Nun bin ich aber keine "Agenturpflanze". Deswegen meine Frage an die hoffentlich mitlesende Marketingkompetenz: Wie sehen das Andere?



Geschrieben von af in am: Freitag, 18. Mai 2007
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