Seit dem vergangenem Monat gibt es den Daimler-Chrylser Konzern ja so nicht mehr und die "Chrysler LLC" und die "Daimler AG" gehen nun getrennte Wege.
Die Chrysler-Manager scheinen sich allerdings so sehr darüber zu freuen, dass sie nicht mehr unter deutscher Kontrolle durch Daimler stehen, dass sie diesem Thema sogar eine Werbekampagne widmen, in der sie die USA Nationalhymne durch Autohupen spielen lassen und die neue nationale Eigenständigkeit feiern.
Diese Art von Nationalismus mag einem aus der deutschen Ferne etwas befremdlich wirken, könnte für patriotische Konsumenten in den USA aber funktionieren und dort für mehr Neukunden sorgen. Patriotismus wird halt in den USA anders empfunden und zelebriert als in Deutschland.
Diese nationalistisch-patriotische Werbung aber in Deutschland genauso durchzuziehen, zeugt für mich von wenig Verständnis für die lokalen Gegebenheiten und wenig Feingefühl bei den verantwortlichen Chrysler Managern.
Bei einer nicht ganz repräsentativen Kurzumfrage meinerseits kam die zur Zeit im Radio regelmäßig gespielte Werbung bei allen Befragten sinngemäß ungefähr wie folgt an:
"Na toll, jetzt freuen die sich, dass sie mit Deutschland nichts mehr zu tun haben und schieben die Schuld für den Misserfolg auf die Deutschen. Aber unser Geld wollen sie immer noch haben. Warum sollten wir jemandem unser Geld geben, der uns so vor den Kopf stösst?"
Wie gesagt, niemand unterstellt Chrysler, dass sie diese herabwertenden Hintergedanken wirklich haben. Aber trotzdem wird die Werbung als ziemlich verfehlt und negativ empfunden. Weil sie das Scheitern eines internationalen Konzerns (Daimler-Chrysler) damit auf eine nationalistische amerikanisch-deutsche Ebene heben. Und damit selbst Daimler-Kritiker zu Widerspruch provozieren und wenig Feingefühl für die Kunden in Deutschland erkennen lassen.
Was aber steckt wirklich als Intention hinter dieser Werbung? Ich kann mir nicht vorstellen, dass es ein Ausrutscher sein sollte. Dafür gibt es doch sicherlich zu viele Kontrollorgane zur politischen Korrektheit von Werbung in solch einem Konzern.
Geschrieben von af in am: Samstag, 24. November 2007
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Tags: Chrysler, Daimler, Daimler-Chrysler, Werbung, Anti-Werbung
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