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Provider warnen die BBC vor Online-Video plänen

Eine Gruppe britischer Internet-Provider warnt die BBC vor ihren weiteren Plänen, noch mehr Inhalte/Videos und Fernsehprogramm über das Internet auszustrahlen. Wenn die BBC ihre Pläne verwirklichen würde, müsste die BBC für die Durchleitung ihrer Daten an Provider zahlen, oder diese Inhalte würden in Zukunft blockiert.

Das Ansinnen ist an sich nicht neu. Die britischen Provider nehmen damit eine Idee auf, mit der Provider in den USA vor einiger Zeit drohten, Datenverkehr von Google nicht mehr weiterzuleiten.

Sobald die Fernsehsender in Deutschland ähnliche Pläne haben, wird das auch in Deutschland ausprobiert werden, vermutet T. Knüwer bei "Indiskretion Ehrensache".

Internet Provider bewegen sich mit ihrem Angebot, der Bereitstellung von Internet-Zugängen, Leitungen und Bandbreite, am unteren Ende der Internet Wertschöpfungskette, oft mit entsprechend niedrigen Margen.

Demzufolge versuchen einige immer mal wieder, von den Anbietern am oberen Ende der Wertschöpfungskette (den Betreibern von Internet-Angeboten, Anwendungen, Portalen) zu profitieren.

Besonders lautstark sind hier die indirekt betroffenen Provider, weil diese nicht von den Zahlungen profitieren, die die BBC für ihren eigenen Internetzugang (und den ihrer Server) an ihre eigenen Internet-Provider zahlt.

Dazu kommt, dass im DSL- und Privatkundenbereich die angebotenen billigen Flat-Feet Pauschalangebote oft nicht kostendeckend für die Provider sind. Für diese Provider rechnet es sich nur, wenn die "flat-fee" Kunden die angebotene Leistung möglichst nicht oder nur wenig nutzen.

Wenn aber bandbreitenhungrige Anwendungen wie Internet-Fernsehen stärkere Verbreitung finden, fallen diese Provider mit ihrem überbuchten und unterdimensionierten Netz besonders auf. Kunden werden sich über ruckelnde oder nicht abrufbare Videos beschweren - und diese Provider müssen ihr Netz zwangsweise aufrüsten um die versprochene Leistung auch anzubieten. Diese Zusatzkosten können Sie aber nicht ihren eigenen Kunden berechnen, da diese ja schon glauben, genau dafür bereits Geld zu bezahlen.

Also werden andere Finanztöpfe gesucht, die man dafür anzapfen kann. Und da kommen die vermeintlichen Verursacher des Datenaufkommens (BBC, Google, etc...) gerade recht.


Geschrieben von af in am: Dienstag, 14. August 2007
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