"Ich fahr' dann mal eben kurz einkaufen." rief ich der besten Frau vonner Welt zu und fuhr dann los.
Als ich los fuhr fielen ein paar einsame Schneeflocken auf die trockene Straße - da war ich anderes gewohnt. Als ich 2 KM später am Markt ankam, schneite es schon etwas stärker, aber was solls. Als ich nach 20 Minuten aus dem Markt wieder raus kam, musste ich erstmal 5 Minuten lang mein völlig eingeschneites Auto vom Schnee befreien. Erstaunlich.
Der Verkehr im Einkaufszentrum war etwas chaotisch, links und rechts rutschen die Autos herum. Mir machte es immer noch nichts aus, OK, es war ein wenig rutschig. Ich fuhr vorsichtig um diese Verkehrshindernisse herum, um das Einkaufszentrum über die Siemenstraße zur B235 zu verlassen. An der Kreuzung zur B235 musste ich auf der rechten Abbiegespur wegen der roten Ampel warten und wunderte mich noch, warum der PKW in der linken Spur neben mir so zugeschneite Scheiben hatte.
Und während ich so auf Grün wartete, machte es Krawumms... jemand fuhr mir hinten drauf. Ich stieg dann aus und bemerkte die spiegelglatte Fahrbahn, die auch noch zur Ampel hin leicht abschüssig war. Und sah auch, daß auf den beiden anderen Fahrspuren ebenfalls einige Auffahrunfälle stattgefunden hatten. Zum Glück war niemand verletzt. Nur Blechschaden.
Beim Blick die Straße hoch sah ich dann, wie ein Tanklastzug auf die Unfallstelle zufuhr, anhielt und langsam wieder losfuhr. Allerdings fuhr er bei genauerem Hinsehen nicht wirklich. Denn die Räder drehten sich nicht und die vorderen Räder waren komplett eingeschlagen. Trotzdem bewegte er sich langsam, wie im Zeitlupentempo auf die ca. 10-15 Meter von ihm entfernte Unfallstelle der PKWs zu.
Der Tanklastwagen schob mit lautem Geknirsche die zuhinterst stehenden Autos der beiden rechten Fahrspuren auf die davorstehenden und blieb dann endlich stehen.
Der Fahrer des LKW erzählte beim warten auf die Polizei, daß er nicht wusste wie ihm geschah. Es war, als wenn ihn von hinten jemand schieben würde und dabei zu sehen, daß er gleich auf die ganzen Autos auffahren werde, ohne etwas dagegen machen zu können.
Nach nur 15 Minuten kam dann ein mit Blaulicht und Martinshorn im Schritttempo fahrendes Polizeifahrzeug an. Die Erwähnung, daß in den Unfall ca. 8 Autos und ein Tanklastwagen verwickelt sind, schien wohl damit zu tun zu haben, dass es schnell ging.
Bei der Aufnahme der Unfalldaten erzählte ein Polizist noch so nebenbei, daß sie gar nicht glücklich damit wären, daß die Polizeifahrzeuge nicht mit "richtigen" Winterreifen ausgestattet würden, sondern aus Kostengründen nur "M+S" Reifen genehmigt bekommen hätten.
Glücklicherweise war ich der "Anfang des Staus" und war nur Geschädigter (und nicht auch Schädiger), so daß ich nach der Aufnahme des Unfallberichtes als erster "fertig" war und wieder losfahren durfte.
Auf der Heimfahrt kam ich dann noch an diversen an Steigungen liegengebliebenen LKW, einem durch mehrere LKW blockiertem Streufahrzeug und einem querstehendem und alle Fahrbahnen blockierenden Linienbus vorbei.
Und war dann doch recht froh, endlich wieder zu Hause sein zu können.
Mit den Wetterbedingungen hatte wohl niemand (weder die Polizei, noch die Räumdienste, noch ich selbst) gerechnet. Die Meteorologen haben ja auch nur von einem "kleinen und räumlich begrenzten Tiefdruckgebiet" gesprochen.
Tja. Klein und gemein.
Geschrieben von af in am: Dienstag, 14. Dezember 2010
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Tags: Unfall, Siemens-Str., Castrop-Rauxel, Winter
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